BWIC - Baden-Wuerttemberg Inline Cup

Weltklassesportler Tristan Loy beim 4. GilSei-Skateday in Friedrichshafen am Start! Fast keiner hat´s gemerkt!

Der in St. Gallen lebende Franzose, ehemaliger Speedskating-Stunden-Weltrekordler, zeigte keinerlei Starallüren, fuhr mit und für den Schweizer Vereinskollegen Manuel Marquart (Speedskater St. Gallen) ein eher unauffälliges Rennen. Beide hielten sich erwartungsgemäß in der am Ende 7köpfigen Spitzengruppe auf. Marquart wurde Dritter, Tristan Loy landete auf dem 7. Rang. So unscheinbar wie er gekommen ist, so schnell war er wieder verschwunden. Mancher stutzte erst beim Studium der Ergebnislisten über den prominenten Namen.

Zieleinlauf Friedrichshafen

Der 34jährige Franzose ist ein herausragender Profi-Skater im Pulk der „Sprinter“, so hat er eine Leidenschaft für Langstreckenrennen (3maliger Sieger vom One-Eleven über 111 km in der Schweiz) und liebt „Einzelfluchten“. Er gehört zu den wenigen, die diese Ausreißversuche auch mit Erfolg beenden konnten und solo das Ziel erreichen, denn in der Regel wird ein Speedskating-Rennen im Sprint einer Gruppe entschieden.

Die stärkste Zeit von Loy beim Speedskaten liegt ein paar Jahre zurück, 1999 gewann er den Berlin-Marathon (World-Cup) in einer Zeit von 1:01:08 h (= 43 km/h), im gleichen Jahr gewann er den Langstreckenklassiker Athens/Atlanta in den USA (137 km) mit unglaublichen 10 Minuten Vorsprung vor den Verfolgern! Im Jahr 2000 stellte er einen Stundenweltrekord mit 36,460 km/h auf, dieser Rekord habe ihn eigener Aussage nach lange schon fasziniert, denn im Radsport umgebe diesen Rekord etwas Mysthisches. Eine Stunde Kampf allein ohne Windschatten sei laut Loy nicht mit einem normalen Wettrennen im Pulk zu vergleichen.

Seit 2005 hat Loy, wie viele seiner Speedskating-Profikollegen (bspw. Chad Hedrick), auf das Eis, bzw. die Kufe gewechselt, denn Speedskaten ist nicht olympisch. Er möchte sich zunächst für die Weltmeisterschaften über 10.000m qualifizieren, über diese Strecke war er schon Französischer Meister, aber Langstreckenrennen auf dem Eis (> 100 bis zu 200 km), wie sie in Skandinavien und in den Niederlanden sehr populär sind, reizen ihn natürlich auch. Die großen Konkurrentinnen von Friesinger und Pechstein aus den USA und Kanada stammen auch aus der Speedskating-Szene.

Ob Tristan Loy den Skateday als lockeren Trainingseinheit in der Vorbereitung auf den World-Cup in Zürich am 17.06. genutzt hatte, wir wissen es nicht...

Wie der spätere SIeger Rico Keppeler berichtete hat es ihm besonders Freude gemacht, gegen einen so bekannten Läufer zu fahren. Genau wie man es von Tristan zu erwarten hat griff dieser nämlich am Ende der vorletzen Runde an. Nahezu eine komplette Runde musste Rico das hohe Tempo von Tristan mitgehen und hat ihn doch einige Körner gekostet. Um so mehr freute er sich natürlich darüber, dass er am Ende mit seinen Sprintfähigkeiten das Rennen doch deutlich für sich entscheiden konnte.

Eine ähnliche  Situation stellte sich bei den Damen dar. Mit Michaele Heinz-Gerten war eine Läuferin am Start die für ihre permanente Ausreißversuiche bekannt ist. Ich wollte mehrmals aufhören war der Kommentar der 6. platzierten Vanessa Durlach. Am Vortag war sie noch in Weinfelden mit 1:14 eine hervorragende Zeit gelaufen, hatte aber dabei offensichtlich zu viel Kraft gelassen. Ihre Vereinkollegin Nicole Hofrichter kam ausgeruht zum Rennen und lies im Schlusssprint die Konkurrenz deutlich hinter sich.

Beide Baden-Württembergische Meistertitel gehen demnach nach Großbettlingen.

Seite zuletzt geändert am: 26.01.2008, 08:37 von Kai Höfler
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